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Channel: Von Honigkuchenpferden und Windelmonstern
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Grenzwertig

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Mit dem Mini ist ja von Beginn an immer irgendwas nicht in Ordnung. Es ist total anstrengend zu wissen, dass mein Kind "anders" ist. Dass er in gewisser Weise "auffällig" ist. Er ist halt ein absolutes Sorgenkind.
Er hat ja schon im Bauch damals für große Aufregung gesorgt und es ist niemals festgestellt worden, warum er damals nicht mehr gewachsen ist. Das wurmt mich ja schon etwas, weil ich vielleicht gerne nochmal ein drittes Kind hätte. Aber ich weiß ja nicht, ob es an mir liegt. Was ist, wenn ich diejenige bin, bei der etwas falsch gelaufen ist?
Seit seiner Geburt steht er ja quasi unter ständiger Beobachtung von Ärzten. Immer wieder muss er untersucht werden.
Seine Bronchien sind ständig gereizt. Momentan inhaliert er bereits seit vier Wochen wieder mit Cortison und Salbutamol. Das heißt jeden Morgen, Mittag und Abend einen Akt. Das Kind mit allen Mitteln  dazu bewegen dieses Gemisch einzuatmen.
Ich mache es wirklich gerne für die Gesundheit meines Kindes. Aber ein Dauerzustand kann das nicht bleiben. Und ich bete, dass es auch nicht so sein wird.
Außerdem ist ja ständig was mit seinen Ohren. Im März hieß es, er soll evtl. Hörgeräte bekommen. Aber da die Werte grenzwertig sind warten wir nochmal. Nächste Woche haben wir dann den nächsten Termin, da werden seine Ohren wieder untersucht und wahrscheinlich werden dieselben Ergebnisse dabei raus kommen und es wird gesagt "wir warten mal ab, wie es sich entwickelt und werden dann beim nöchsten Mal untersuchen und evtl. eine Entscheidung treffen".
Danke auch.
Und seit letztem Jahr wird er ja auch noch aufgrund seines "minderwuchs" beobachtet. Er ist klein. Zu klein. Im Fachjargon ist er ein SGA-Kind. Das bedeutet er war bei der Geburt zu klein für die Schwangerschaftswoche in der er geboren ist (to short or Gestigationage oder so). Und da er wie im Bauch letztes JAhr wieder gar nicht gewachsen ist, müssen wir uns wieder und wieder beim Endokrinologen vorstellen.
Dort wird jedes MAl Blut abgenommen. Jedes MAl seine Entwicklung gecheckt und jedes Mal höre ich, dass er ja motorisch und kognitiv sehr gut entwickelt sei. Dass seine größe schon weit außerhalb des Rahmens liegt und dass wir das "auf jeden fall weiter beobachten müssen". Wie auch beim letzten Mal kan heraus, dass seine Wachstumsfaktoren im Blut sehr niedrig sind. Aber angeblich wäre das alleine noch nicht so sehr alarmierend, da es auch am Alter bzw. am Übergang zum Kleinkindalter liegen könnte.
Also werden wir spätestens in einem halben Jahr wieder die Wachstumsfaktoren checken, um dann evtl. eine Hormontherapie zu beginnen.
Außerdem kam raus, dass schon wieder sein Eisenwert bedenklich gering ist. Also muss er jetzt drei Wochen lang täglich rotes Fleisch und rote Säfte zu sich nehmen. Dann wird geschaut, ob es sich verbessert hat, oder ob man dann doch ein Medikament geben muss.
Zusätzlich waren wir in der letzten Woche noch beim Kinderkardiologen. Wir sollten checken, ob sein Herz in Ordnung ist, oder ob seine Wachstumsproblematik daher rührt, dass etwas mit dem Herzchen nicht stimmt.
Aber zum Glück war dort alles in Ordnung.

Eigentlich habe ich also keinen Grund zu klagen. Das Kind hat keine Diagnose. Er hat keine offensichtliche KRankheit.
Aber genau das ist es, was mich bedrückt. Es ist irgendetwas mit meinem Kind. Ich mache mir Sorgen um ihn. Immer und immer wieder. Ich laufe mit jedem Hüsterchen zum Kinderarzt weil ich Angst habe, dass er daran sterben könnte.
Ich renne von einem Spezialisten zum nächsten. Alle sind sich einig, dass er etwas hat. Aber keiner weiß was. Keiner weiß warum. Keiner kann ihm helfen. Wäre seine Auffälligkeit nicht so GRENZWERTIG, sondern auffälliger und stärker ausgeprägt, dann wüssten wir was wir tun können. Wir könnten ihm helfen. Er könnte ein Medikament nehmen und wir wären glücklich. Aber nein. Ich soll mich freuen, und natürlich tue ich es auch. Er ist nicht krank. Er wird gut überwacht. Aber er ist nicht gesund. Er ist ein richtiges Sorgenkind.
Und genau deshalb sitze ich hier und mache mir immer wieder Sorgen. Ich weine viel. Es ist die UNgewissheit die mich fertig macht. Das klingt total fies. Aber ich wünsche mir manchmal einfach eine Diagnose. Wenn die Ärzte mir ständig sagen, dass sie nichts finden, dann bin ich nicht erleichtert. Ich versinke nur immer tiefer in den Sumpf der Angst. Ich habe Angst, dass er etwas hat, das schlimmer ist als wir es uns vorstellen können. Ich habe Angst, dass wir vielleicht eine Medikation oder andere Hilfen zu weit rausschieben, ich habe Angst, dass ich am Ende schuld bin.
Und was ist das schlimste? Ich habe Angst, dass ich ihn anders behandle als er es verdient hat. Er ist halt mein Sorgenkind und ich möchte ihn vor allem Leid beschützen. ich möchte ihn auch nicht bevorzugen. Aber insgeheim weiß ich, dass ich meine Kinder nicht gleich behandeln kann. UNd auch das zerbricht mir das Herz,

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